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Natur & Kultur:  

 

Findlinge aus der Eiszeit

 
 

Maximale Vergletscherung während der letzten Kaltperiode (Würm-Eiszeit) vor 20'000 Jahren. Die Pfeile zeigen den Weg der Findlinge nach Zürich.
(Grafik aus Jäckli, 1989; verändert)

Das Eiszeitalter begann vor ungefähr 1,8 Mio Jahren und dauerte bis vor 10'000 Jahren. Während dieser Zeit gab es 5 - 6 Eiszeiten, die durch kürzere Warmperioden unterbrochen waren. In den Eiszeiten lagen die durchschnittlichen Temperaturen in Europa bis etwa 9° tiefer als heute. Von Norden her drangen die arktischen Gletscher bis weit nach Mitteleuropa vor, aber auch die Alpengletscher gelangten von Süden her bis ins Schweizer Mittelland.

Während der Riss-Eiszeit, vor 250'000 - 100'000 Jahren, drangen die Alpengletscher teilweise bis zum Schwarzwald vor. Bei Zürich war das Eis ungefähr 600 m dick, so dass sogar der Üetliberg überdeckt wurde. Vor allem die gewaltigen Eismassen der Riss-Eiszeit formten unsere Landschaft, verbreiterten die Täler, rundeten die Hügelketten und gruben das Becken des Zürichsees.

Nach einer Warmzeit, die etwa 30'000 Jahren dauerte, stiessen die Gletscher in der Würm-Eiszeit, vor 70'000 - 10'000 Jahren, noch einmal bis ins Mittelland vor. Vor 20'000 Jahren lag der Rand der Eisdecke etwa bei der Lägern. In den anschliessenden 10'000 Jahren zogen sich die Gletscher langsam wieder in die Alpen zürück.

 
 

Der "Naefenstein", ein Verrucano-Findling unterhalb der Trichtenhauser Mühle, ist Emil Näf-Hatt gewidmet, der um 1900 Quästor des Verschönerungs Vereins Zürich (VVZ) war.
(Foto: M. Fischbacher)

Die Steine und Felsbrocken, die ein Alpen-Gletscher mit sich führt, bleiben am unteren Ende des Gletschers als sogenannte Endmoräne liegen. Wenn sich ein Gletscher zurückzieht, also kürzer wird, hinterlässt er deshalb eine Spur aus Steinen, die aus seinem Ursprungsgebiet stammen.

Vor allem im oberen Teil des Wehrenbachtobels findet man sehr viele solcher "Findlinge". Auffallend sind die "Roten Ackersteine" (Verrucano), die der Linth-Gletscher vor rund 15'000 Jahren aus dem Glarner Sernftal hierher brachte.

 

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  Literatur:
Heinrich Jäckli (1989) Geologie von Zürich. Orell Füssli
Oskar Bär (1971) Geographie der Schweiz. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich
Doris Angst (1984) Zürich-Witikon: 1934 - 1984 50 Jahre Eingemeindung. Herausgeber: Quartierverein Witikon