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Wasserbau:  
 
 
Die Riedwiese in der Chelle ist ein Trinkwasserschutzgebiet und wegen ihrer Vielfalt an Pflanzenarten auch als Naturschutzobjekt geschützt.
(Foto: M. Fischbacher)
 

Im Mittelalter bezog die Bevölkerung von Zürich ihr Trinkwasser aus der Limmat und aus Sodbrunnen. Erst im 15. Jahrhundert begann man damit, die Quellen an den umliegenden Hängen zu fassen. Das Quellwasser wurde durch hölzerne Leitungen, sog. Teuchel, in Röhrenbrunnen geleitet, von wo es in Eimern nach Hause getragen werden musste.

Als im 19. Jahrhundert, infolge der Industrialisierung die Einwohnerzahl der Stadt Zürich immer mehr anstieg, reichte diese Art der Wasserversorgung nicht mehr aus und führte zu teilweise katastrophalen hygienischen Verhältnissen.

1863 beauftragte deshalb der Stadtrat Arnold Bürkli, den damaligen Stadtingenieur und Ehrendoktor der Medizin, mit der Ausarbeitung eines Projektes für eine neue Wasserversorgung. Nach Bürklis Plänen wurde 1871 in Zürich die Einzelwasserversorgung ("Wasser in jedes Bürgers Haus") mit aufbereitetem Seewasser eingeführt. Die Stadt Zürich hatte damals ca. 22'000 Einwohner.

 
  Die Quelle in der Chelle speist nicht nur diesen Brunnen im Wehrenbachtobel. Über die Filteranlage Rehalp fliesst ihr Wasser auch ins städtische Quellwasser-
Leitungsnetz.
(Foto: M. Fischbacher)

Die öffentlichen Brunnen wurden aber weiterhin mit Quellwasser versorgt. Als sich 1892 elf Aussengemeinden mit der Stadt Zürich vereinigten, wurden 258 Brunnen mit ca. 4500 l Quellwasser pro Minute gespiesen.

1895 wurde erstmals eine Quellengruppe im Sihltal erworben und fachgerecht gefasst. Heute stammt das meiste Quellwasser in der Stadt aus ca. 120 Quellen im Sihl- und Lorzetal. Daneben gibt es aber noch ca. 160 gefasste Quellen in den Wäldern um Zürich. Und viele der rund 1100 öffentlichern und privaten Zürcher Brunnen, darunter auch etwa 100 sogenannte Notwasserbrunnen, werden heute noch mit Quellwasser betrieben.

 

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